Neben der abstrakten Malerei spielt die Keramik eine wichtige Rolle im künstlerischen Werk von Veronica Mrazek. Seit über 30 Jahren leitet Sie das Keramikstudio der Volkshochschule Salzburg, das sie als erfolgreiche offene Werkstätte führt.
Eine große Rolle im Werk von Veronica Mrazek spielt zudem die Raku Keramik. Ursprünglich entstand diese exotische Verfahrensweise im Japan des 16. Jahrhunderts. Erst vor einigen Jahrzehnten wurde sie von amerikanischen und europäischen Künstlern in unsere Breitengrade gebracht. In Österreich fanden erste Experimente in den 1960er-Jahren statt. Bis heute gibt es viele verschiedenartige Variationen, die im Laufe der Zeit weiterentwickelt und modifiziert wurden.
Das Besondere dieser Brenntechnik ist, dass die Gefäße nach dem Ausschmelzen der Glasur bei etwa 1000 Grad Celsius – immer noch glühend – mit einer Zange aus dem Brennofen geholt und auf verschiedene Arten weiterbehandelt werden. Zunächst werden sie in Sägemehl gepackt und „reduziert“. Das Resultat: Unter Sauerstoffentzug verändern sich die Oberflächenfarben. Meist bildet sich eine sogenannte Craquelé – ein Netz feinster Risse in der Glasur, in das mittels Räucherung Kohlenstoff eingebrannt wird. Am Ende der Prozedur wird der Gegenstand in Wasser abgeschreckt.
Das Ergebnis dieses nicht bis ins letzte Detail steuerbaren Brennvorgangs unterliegt nicht nur dem künstlerischen Willen. Manches muss man einfach dem Feuer, dem Wasser und der Luft überlassen.